Grenzübergreifende Zusammenarbeit, die nachhaltig wirkt
Im November 2020 fand die abschließende Sitzung des Projektausschusses für die Kleinprojektförderung Bayern-Österreich statt. Neben einem Rückblick und einer Zusammenfassung der aktuellen Förderperiode konnte auch einem weiteren bayerisch-österreichischem Projekt finanzielle Unterstützung aus dem Förderprogramm INTERREG V A Österreich - Deutschland/Bayern 2014–2020. zugesagt werden: Die Gemeinde Kircham plant in Kooperation mit dem Tourismusverband s`Innviertel und der Gemeinde Bad Füssing ein Projekt zur Ausarbeitung eines Tourismuskonzeptes für die grenzübergreifende Themenregion Bad Füssing - s`Innviertel.
Ende Dezember 2020 läuft die aktuelle Förderperiode des INTERREG V A-Programms Bayern-Österreich aus. Bereits seit September 2015 hatten Kommunen, Vereine und lokale Organisationen in der Grenzregion die Möglichkeit, EU-Fördermittel im Rahmen des INTERREG V A-Programms Österreich-Bayern aus dem sogenannten Kleinprojektefonds zu beantragen. Ziel dieses Fonds ist die finanzielle Unterstützung von Projekten und Maßnahmen mit einem Kostenvolumen bis max. 25.000 Euro, die in erster Linie dazu beitragen sollen, langfristige Kooperationen zwischen Oberösterreich und Niederbayer im zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Bereich aufzubauen und zu intensivieren.
Zahlreiche solcher Kleinprojekte wurden in den letzten fünf Jahren erfolgreich umgesetzt. Thematische Grenzen gab es hierbei keine, sodass Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen unterstützt werden konnten.
Im niederbayerischen Teil des Programmraumes wurden in der Förderperiode 2014 - 2020 40 Anträge für Kleinprojekte eingereicht. Inhaltlich reichten diese Vorhaben von der Etablierung einer gemeinsamen Golfregion über die intensive Zusammenarbeit zu den Themen „BierWeltRegion Niederbayern – Mühlviertel“ bis hin zur „Genussregion Niederbayern-Sauwald“. Mehrere Projekte befassten sich auch mit den regionalen und kulturellen Aspekten der bayerisch-österreichischen Grenzregion. Besonders hervorzuheben sind vor allem Projekte wie die grenzüberschreitende Ausstellung „Maria und Josef – Brauchtum und Alltagskultur in Altbayern und Oberösterreich“, das Bildhauersymposium „Aidenbacher Bauernschlacht und ihre bedeutenden Personen in der bayerisch-österreichischen Geschichte“ sowie das grenzüberschreitende Landlerseminar „Steirisch Bayrisch Landlerisch“.
Das INTERREG-Programm verstärkte auch die Etablierung und nachhaltige Erweiterung von grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen bayerischen und österreichischen Universitäten und Hochschulen in den Bereichen Informatik- und Mathematikbildung sowie Energie. Im Rahmen solcher Projekte wie „Grenzübergreifende Förderung der Informatikbildung“, „Grenzüberschreitende Förderung mathematisch begabter Schüler der Unterstufe von Gymnasien“ sowie „Bayerisch-Österreichische Summer School zum Thema Energie“ konnten Schüler und Studenten ihre Kenntnisse in Mathematik, Informatik und Energieeffizienz spielerisch verbessern. Ebenfalls positiv wirkte die aktuelle Förderperiode auf die sozialen und gesellschaftlichen Verflechtungen zwischen Niederbayern und Oberösterreich. Für die Intensivierung dieser Beziehungen sorgen u. a. Projekte wie z. B. das Pilotprojekt „Demenzfreundliche Stadt“ oder „Eine grenzüberschreitende geh.bet.tour zum Dreiländereck“ sowie das Projekt „Innovative Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln in Niederbayern und Oberösterreich“.
Erfreulicherweise wurden in der aktuellen Förderperiode Anträge aus allen relevanten Lebensbereichen eingereicht, sodass diese Projekte nicht nur für die jeweiligen Projektpartner positiv wirken, sondern auch die breite Öffentlichkeit nachhaltig profitieren kann.
Für dieses große Engagement bedankt sich die EUREGIO Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn e.V. bei allen Projektpartnern. Zusammen konnten wir und werden wir auch in Zukunft unsere gemeinsame Grenzregion unterstützen, damit sie weiterhin wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial stark bleibt.
Auch in der kommenden INTERREG-Förderperiode ist die Förderung von Kleinprojekten ein zentrales Thema. Hierzu soll der Umfang der Fördermöglichkeiten erweitert werden. Somit können möglichst viele Menschen von den EU-Geldern aus der INTERREG-Förderung, die vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen der Kohäsions- und Strukturpolitik der Europäischen Union bereitgestellt werden, umfangreich profitieren. Die Ausarbeitung des neuen Programms INTERREG V A Österreich - Deutschland/Bayern 2021–2027 schreitet mit großen Schritten voran. Mit Spannung und Freude sieht die EUREGIO der neuen Förderperiode entgegen und wird die Einzelheiten dazu bekannt geben, sobald die Ausarbeitung der neuen Richtlinien offiziell abgeschlossen ist.
Für sämtliche Informationen rund um das Thema INTERREG-Förderung von bayerisch-österreichischen Kleinprojekten steht Ihnen Frau Irina Dreiling, Projektleiterin für den Kleinprojektefonds Bayern-Österreich, per E-Mail (i.dreiling@euregio-bayern.de) oder telefonisch (0160/91255229) zur Verfügung.