Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn

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EUREGIO-Gastschüler treffen MdB Thomas Erndl in Berlin

Auch in diesem Schuljahr konnte für die Gastschüler wieder eine Exkursion in die Hauptstadt Berlin stattfinden, organisiert und geleitet von der EUREGIO-Projektleiterin Veronika Tůmová.

Das Highlight der Reise Anfang April 2019 war der Besuch im Deutschen Bundestag, der dank der Einladung von MdB Thomas Erndl (CSU) möglich wurde. Die Gruppe wurde vom Besucherdienst auf die Besuchertribüne des Plenarsaals geführt, in dem gerade eine Plenarsitzung zu den Themen „Beziehungen zu Entwicklungsländern“ und zum Programm „Jugend erinnert“ (Wissensvermittlung über Wirkung und Folgen von Diktatur und Gewaltherrschaft) stattfand. Die Gastschüler konnten die Reden von Politikern verschiedener Parteien live mitverfolgen, was sichtlich sehr beeindruckend war.

Im Anschluss wurde die Gruppe von MdB Thomas Erndl empfangen und die Gastschüler hatten die einzigartige Gelegenheit, mit dem Abgeordneten persönlich zu sprechen und einen Einblick in den Arbeitsalltag des Politikers zu gewinnen. So gab MdB Erndl zunächst einige Impulse und erklärte den Gastschülern aus Tschechien, dass er nun Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sei: „Der Auswärtige Ausschuss arbeitet parteiübergreifend und beschäftigt sich mit außen- und sicherheitspolitischen Themen.“ Der Abgeordnete erläuterte ebenfalls, dass der Ausschuss darüber berät, ob die Bundesregierung deutsche Soldaten zu Auslandseinsätzen entsenden dürfe. Die Gastschüler folgten den Ausführungen des niederbayerischen Politikers sehr aufmerksam und nutzen die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Auf der Agenda der Berlin-Exkursion standen neben einer Stadtführung auch der Besuch des Deutschen Historischen Museums, der Besuch der Aufführung „Rohe Herzen“, einem Theaterstück speziell für Jugendliche, und ein Abend in der Deutschen Oper Berlin zur Aufführung von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Die Rückkehr in die niederbayerische Heimat wurde um eine kurze Pause in Leipzig bereichert, wobei die tschechischen Gastschüler die Gelegenheit hatten, einen weiteren Eindruck einer großen deutschen Stadt zu gewinnen.

Gastschüler erkunden die Landeshauptstadt München

Zwei aufregende und ereignisreiche Tage erlebten 20 tschechische Gastschüler Mitte März 2019 in der bayerischen Landeshauptstadt München.

Der erste Programmpunkt war eine Stadtführung durch die Altstadt München. Stadtführerin Claudia spazierte mit den Schülern vom Fischbrunnen am Marienplatz bis zur Frauenkirche an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Anschließend ging es für die Gruppe zum Generalkonsulat der Tschechischen Republik. Dort wurden sie von Generalkonsulin Kristina Larischová und Jan Kreuter, Konsul für Politik und Handel, begrüßt. Die Schüler erfuhren Wissenswertes über das Generalkonsulat, die Arbeit eines Diplomaten und die bayerisch-tschechischen Beziehungen, die sich seit 2010 kontinuierlich verbessern.

Am Spätnachmittag sind die Gastschüler dann im Landtag angekommen, wo sie von MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, zuständig für den Stimmkreis Passau-Ost, erwartet wurden. Der Abgeordnete, der Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus sowie Mitglied des Stiftungsrates der Sudetendeutschen Stiftung ist, informierte die Schüler über den Landtag und die bayerische Landespolitik. Ein sichtlicher Höhepunkt der Führung war, dass Gerhard Waschler die Schüler vor den vollen Plenarsaal führte. Eine große Glasfront ermöglichte den Jugendlichen exklusive Einblicke in das Geschehen im Landtag. So bekamen die Schüler bekannte Politiker, wie zum Beispiel den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, in deren Arbeitsalltag zu sehen.

Am zweiten Exkursionstag trafen sich die Gastschüler mit EUREGIO-Geschäftsführer Kaspar Sammer und den Gastschülern der EUREGIO EGRENSIS in der Bayerischen Staatskanzlei. Beide Gruppen erhielten eine Führung durch die Räumlichkeiten der Staatskanzlei und einen Vortrag von Frau Dr. Andrea Fröba, die sehr interessiert an den Erfahrungen der Jugendlichen war und sich nach besonders tollen Momenten, aber auch nach Herausforderungen erkundigte.

„Die Vorbereitungen laufen“ – Partnerschulen im EUREGIO-Gastschuljahr tauschen sich aus

Ende Februar fanden sich im Gasthof Breit in Hinterschmiding Vertreter von acht niederbayerischen sowie von neun tschechischen Gymnasien der Regionen Südböhmen und Pilsen zum alljährlichen Treffen im EUREGIO-Gastschuljahrprogramm zusammen. Projektleiterin Veronika Tůmová konnte dabei auf ein gelungenes Gastschuljahr 2017/18 zurückblicken und informierte zum bisherigen Stand im Gastschuljahr 2018/19.

Mit den Schulen wurde vereinbart, dass im Auswahlverfahren der tschechischen Gymnasien künftig immer stärker auf die Persönlichkeit und Motivation der Schüler geachtet werden solle und die erbrachten schulischen Leistungen nur als zusätzlicher Aspekt berücksichtigt werden.

Eine Besonderheit war die Präsentation der neu erarbeiteten deutsch-tschechischen Arbeitshefte mit Fachvokabular von Roman Hajník, Lehrer am Gymnasium Vimperk und langjähriger Begleiter des EUREGIO-Gastschuljahrs. In Vorbereitung für ihren Gastschulaufenthalt haben die Schüler nun die Gelegenheit, Fachbegriffe für die Fächer Mathematik, Physik, Sozialkunde und Geschichte zu erlernen. Diese beinhalten relevante Begriffe deutscher Lehrbücher und sollen den Gastschülern beim Verstehen des Lernstoffes sowie während ihrer Teilnahme am Gastschuljahrprojekt behilflich sein.

Weiter im Programm wies Projektkoordinatorin Tůmová auch auf den wechselseitigen Schulaustausch hin: „Das EUREGIO-Gastschuljahrprogramm ermöglicht nun seit vier Jahren einen kurzfristigen Aufenthalt von einer bis drei Wochen für deutsche Schüler in Tschechien.“

Abschließend wurde einstimmig vereinbart, dass die Eröffnungsfeier für das kommende Gastschuljahr 2019/20 Mitte Oktober am Bischöflichen Gymnasium Budweis stattfinden wird.

EUREGIO-Gastelterntreffen: „Beide Seiten profitieren!“

„Mitglied Ihrer Familie zu werden, den Alltag in einer bayerischen Schulklasse und einem bayerischen Zuhause erleben zu dürfen, in Ihre Kultur einzutauchen, die deutsche Bevölkerung, Politik, Geschichte und Religion besser kennenlernen zu dürfen aber auch mit Ihrer Unterstützung selbständiger und erwachsener werden. Nur so können sich die Jugendlichen eine eigene Meinung bilden, internationale Freundschaften schließen und später einmal unsere Grenzregion voranbringen.“ So lautete die Begrüßung von Veronika Tůmová, der Leiterin des EUREGIO-Gastschuljahrprojekts, beim diesjährigen Gastelterntreffen Ende Januar in Niederalteich.

Über positive Erfahrungen, aber auch über Schwierigkeiten, wurde während des Treffens diskutiert. Dabei kamen die Familien aus verschiedenen Richtungen zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. Veronika Tůmová nutzte das Gastelterntreffen, um die fünf neuen Gastfamilien im Projekt vorzustellen und aufmerksam zuzuhören, wenn es um die Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge im Projekt ging. Denn schließlich gebe es keine einheitliche Anleitung für alle Gastfamilien, kein Gastschüler sei wie der andere und wie in jeder Beziehung sei sehr viel Toleranz, Verständnis und Offenheit für ein gemeinsames Miteinander nötig, wurde im Verlauf des Abends gemeinsam festgestellt.

EUREGIO-Gastschuljahr 2018/19 feierlich in Passau eröffnet

Die feierliche Eröffnung des 23. Gastschuljahres fand dieses Jahr in den wunderschönen historischen Räumlichkeiten des Auersperg-Gymnasiums Passau-Freudenhain statt, welche der Passauer Fürstbischof Kardinal Joseph Franz Anton Graf von Auersperg im 18. Jahrhundert als Sommersitz erbauen lassen hat. Das Gymnasium hat bereits im Schuljahr 1997/1998 das erste Mal tschechische GastschülerInnen empfangen. Seitdem wurde es für insgesamt 44 GastschülerInnen zur Gastgeberschule und ist damit zu einem wichtigen und zuverlässigen Partner des Projekts geworden.

Im Rahmen der Eröffnung wurden die neuen 22 SchülerInnen aus Tschechien, die dieses Schuljahr an 10 verschiedenen niederbayerischen Gymnasien verbringen, von Herrn Schulleiter OStD Christian Zitzl und allen weiteren Rednern ganz herzlich begrüßt.  Der EUREGIO-Vorsitzende, Herr Landrat Sebastian Gruber, äußerte seine Freude darüber, dass sich diese Schüler dazu entschieden haben, in die Zukunft der EU und die gute Nachbarschaft zwischen Deutschland und Tschechien zu investieren. Sie würden dadurch Brücken zwischen Bayern und Tschechien schlagen. Er beendete sein Grußwort zuversichtlich mit den Worten: „Wir hoffen weiterhin auf die freundliche Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei und des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und auf die Fortsetzung der wunderbaren Zusammenarbeit mit allen Schulen“.

Extra für die Veranstaltung angereist war auch die Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, Frau Kristina Larischová, die das Gastschuljahr für ein beispielhaftes Projekt hält und es deshalb langfristig auch im Rahmen ihrer Funktion als Co-Vorsitzende des Verwaltungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt. Auch die Vertreter des Landkreises und der Stadt Passau haben sich zu diesem besonderen Anlass eingefunden. Dr. Bernhard Forster, Referent für Kultur, Schulen und Sport der Stadt Passau, betonte, dass das Projekt heutzutage ebenso wichtig sei wie vor 23 Jahren. Es trage dazu bei, die entstehenden gedanklichen Mauern innerhalb Europas nicht weiter wachsen zu lassen. Auch der stellvertretende Landrat Klaus Jeggle betrachtet das Gastschuljahr als aktives Friedensprojekt, das in junge Menschen investiert und damit einen erheblichen Beitrag zu einer friedlichen Zukunft Europas leistet. Alle Redner sprachen den teilnehmenden niederbayerischen und tschechischen Schulen ihren Dank aus, die bisher mehr als 500 tschechischen SchülerInnen sowie einigen deutschen SchülerInnen die Teilnahme an dem Programm ermöglichten. Auch der Einsatz der Gastfamilien sei unverzichtbar für das Gelingen des Projektes. Durch ihre Bereitschaft, die Jugendlichen in ihre Familien aufzunehmen, erhalten diese einen Einblick in ihren Alltag und die deutsche Kultur.

Vorgestellt wurden die 22 neuen GastschülerInnen von der Projektkoordinatorin Veronika Tůmová, die im Schuljahr 2002/2003 selbst das Auersperg-Gymnasium als Gastschülerin besucht hat. Die SchülerInnen haben sich besonders über das Deutsch-Bayerische Wörterbuch gefreut, das sie als ein kleines Geschenk für die kommenden Monate bekommen haben. Daran anschließend berichteten vier der GastschülerInnen von ihren Eindrücken aus den ersten vier Wochen in Deutschland.

Auch vier ehemalige Gastschüler, Magdalena Škaloudová, Adriana Koy, Lenka Kalová und Adam Kůs, sind zur Eröffnung gekommen, um ihre Erfahrungen mit ihren Nachfolgern zu teilen und diesen einige praktische Ratschläge für die Zeit in Deutschland mit auf den Weg zu geben. Alle vier profitieren bis heute sowohl beruflich als auch privat von ihrem Gastschuljahr. Lenka macht derzeit sogar ihren Master in BWL an der Universität in Passau. Sechs Jahre nach ihrem Aufenthalt in Deutschland unterstützt sie ihre Gastfamilie auch jetzt noch während des Studiums: „Ich weiß, dass sie immer ein offenes Ohr für mich haben und ihre Haustür für mich offen ist.“ Den neuen Gastschülern empfiehlt sie „offen zu sein, aus ihrer Komfortzone herauszukommen, neue Sachen auszuprobieren und bereit zu sein, sich an das neue Umfeld anzupassen“. Adam, dessen Schwester ihr Gastschuljahr gerade begonnen hat, rät seinen Nachfolgern: „Nutzt diese Möglichkeit und versucht Deutsch aufzusaugen“.

Zum Ende der Veranstaltung erinnerte Herr Roman Hajník, Lehrer des Gymnasiums Vimperk und an diesem Abend auch Dolmetscher, mit einem Lächeln im Gesicht an den Initiator und Koordinator des Projektes Dr. Dr. Rudolf Segl, der im Juni diesen Jahres leider verstorben ist. Herr Hajník ist an dem Projekt bereits seit seiner Entstehung beteiligt und mit Herrn Dr. Dr. Segl verband ihn eine aus der Zusammenarbeit entstandene, mehr als zwanzig Jahre andauernde Freundschaft. Herrn Dr. Dr. Segls herausragendes Engagement für das Projekt wird nie vergessen sein.

Feierlich eröffnet wurde das 23. EUREGIO-Gastschuljahr mit vielen Ehrengästen, u.a. mit Veronika Tůmová, GSJ-Projektkoordinatorin (v.r.), Sebastian Gruber, EUREGIO-Vorsitzendem, Kristina Larischová, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, Michal Handschuh und Martina Horová, die Kollegen von Euregio Šumava, Klaus Jeggle, stv. Landrat, Landkreis Passau, Christian Zitzl, Schulleiter des Auersperg-Gymnasiums, Dr. Bernhard Forster, Referent für Kultur, Schulen und Sport der Stadt Passau, und Roman Hajník, Lehrer des Gymnasiums Vimperk.
Magdalena Škaloudová (v.l.), Lenka Kalová, Adam Kůs, Adriana Koy, ehemalige Gastschüler, teilten ihre Erfahrungen mit.



Tschechische Gastschüler auf den Spuren der bayerischen Geschichte

Landesaustellung im Kloster Ettal. Einen knappen Monat nach Schulbeginn haben sich die 22 tschechischen GastschülerInnen am 1. Oktober bei der ersten Lehrfahrt im 23. EUREGIO-Gastschuljahr 2018/19 getroffen. Begleitet wurde die Gruppe von der Projektkoordinatorin Veronika Tůmová, einigen Gasteltern sowie zwei Betreuungslehrerinnen. Ziel des Ausfluges war die Landesausstellung „Wald, Gebirg und Königstraum - Mythos Bayern“ im Benediktinerkloster Ettal.

Nach ihrer Ankunft in Ettal stärkte sich die Gruppe erst einmal im Cafe-Restaurant Edelweiß, bevor sie die barocke Basilika besichtigte. Im Anschluss daran konnten sich die SchülerInnen im Rahmen der Ausstellung auf die Spuren der bayerischen Geschichte begeben und nachverfolgen, wie aus den bayerischen Alpen innerhalb von 1000 Jahren ein Kulturraum entstand. Dabei wurden die Besucher durch verschiedene Themenbereiche geführt. Beispielsweise erhielten die SchülerInnen Informationen zur Wald- und Forstwirtschaft in den bayerischen Alpen. Außerdem wurden sie mit traditionellen bayerischen Bräuchen sowie der typischen Landestracht bekannt gemacht. Des Weiteren konnten sie die Werke einiger Schriftsteller und Maler zum Thema Berge bewundern. Den Höhepunkt der Ausstellung bildete ein 13 Meter langer Einbaum, der im Starnberger See gefunden und noch nie zuvor öffentlich ausgestellt worden war. Beeindruckend war auch der Garten des Klosters mit Ausblick auf die Ammergauer Alpen. Dort war unter anderem eine 13 Meter hohe Schneekugel zu sehen, in der mithilfe einer Multimediaanimation gezeigt wurde, wie König Ludwig II. seine Schlösser entwarf. Nach dem Besuch der Ausstellung besichtigte die Gruppe noch das Schloss Linderhof, welches sich ebenfalls in Ettal befindet und als Lieblingsschloss des Märchenkönigs Ludwig II. gilt. Die dortige Führung stellte den krönenden Abschluss der Lehrfahrt dar. Trotz des unfreundlichen Wetters genossen alle Teilnehmer das Treffen und das gemeinsame Erkunden der Entwicklung der bayerischen Alpen vom Urwald zur Kulturlandschaft.

Vier der Gastschüler posieren mit typisch bayerischen Utensilien auf der Landesausstellung in Ettal.
Tschechische GastschülerInnen mit den Gasteltern und Betreuungslehrerinnen am Schloss Linderhof.