Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn

Ihre Ansprechpartnerinnen

Lucie Dreher                   (Gastschuljahr in Bayern)

Tel.:+49 (0) 151 46244592
l.dreher@euregio-bayern.de

 

Veronika Tůmová (Gastschulaufenthalt in Tschechien)

Gastschülerinnen und Gastschüler erkunden die Landeshauptstadt - eine ereignisreiche Lehrfahrt nach München

Oben: Zu Besuch im Generalkonsulat der Tschechischen Republik

Unten: Empfang im Bayerischen Landtag

 

Zwei aufregende und ereignisreiche Tage erlebten 20 tschechische Gastschülerinnen und Gastschüler sowie zwei deutsche Mitschülerinnen und eine Gastfamilie im Rahmen einer Lehrfahrt nach München. In den zwei vorherigen Schuljahren konnte dies pandemiebedingt nicht stattfinden, umso größer war die Freude aller Teilnehmenden bei dieser Fahrt.

Der erste Programmpunkt war eine Stadtführung durch die Altstadt Münchens. Im Anschluss konnten die Gastschüler die Stadt auf eigene Faust erkunden. Nach dem gemeinsamen Abendessen stand der Besuch des neuen Volkstheaters auf dem Programm, wo die Highschool-Oper „Gymnasium“ besucht wurde.

 

Am nächsten Morgen besuchten die Schülerinnen und Schüler das Generalkonsulat der Tschechischen Republik. Dort wurden sie sehr herzlich von der neuen Generalkonsulin JUDr. Ivana Červenková und Jan Kreuter, dem Konsul für Politik und Handel, begrüßt. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren Wissenswertes über das Generalkonsulat, die Arbeit eines Diplomaten und die bayerisch-tschechischen Beziehungen, die sich seit 2010 kontinuierlich verbessern.

Mittags trafen sich die Gastschüler der EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn sowie die Gastschüler der EUREGIO EGRENSIS mit Frau Andrea Fröba von der Bayerischen Staatskanzlei zum gemeinsamen Austausch. Gerade die Staatskanzlei gehört neben dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zu den größten Förderern des Gastschuljahrprojekts.

Abgerundet wurde dieser Tag mit einem Treffen mit dem Abgeordneten Max Gibis, der im Landtag zuständig für den Wahlkreis Freyung-Grafenau und Regen ist. Der Abgeordnete, der Mitglied des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes, des Ausschusses für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport sowie des „Untersuchungsausschusses Maske“ ist, informierte die Schülerinnen und Schüler über seine Aufgaben, über den Landtag und die bayerische Landespolitik. Die Schüler waren sehr interessiert und stellten viele Fragen.

Nach spannenden zwei Tagen in München ging es für die Gastschüler zurück nach Hause zu ihren Gastfamilien, um mit ihnen die letzten Tage des Gastschuljahres zu verbringen.

Das Programm der Fahrt finden Sie bei Interesse hier.

 

Der achteinhalbmonatige Aufenthalt in Bayern geht für die Jugendlichen und ihre Gastfamilien nun zu Ende. So blicken die zwei Gastschülerinnen Karolína Řehořová (17 Jahre, Pilsen) und Klára Kafková (17 Jahre, Budweis) auf die Zeit zurück:

Karolína Řehořová: „Das Gastschuljahr öffnet viele neue Möglichkeiten für uns. Nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch neue einzigartige Erfahrungen helfen uns in unserer Selbstentwicklung und Einstellung zum Leben. Die Sprachkenntnisse kann man in Zukunft beruflich sehr gut nutzen, weil Deutschland, bzw. Bayern, unser Nachbar ist. Die Menschen, die wir hier kennengelernt haben, vergrößern unseren Freundeskreis und damit auch die Perspektive. Meiner Meinung nach ist dieses Projekt auch eine direkte Verbindung zwischen Tschechien und Bayern und es hilft beiden Seiten, Vorurteile abzubauen. Es hat mein ganzes Leben geändert und ich werde daran noch viele Jahre denken.“

Klára Kafková: „Ich habe unvergessliche Erinnerungen gesammelt. Ich habe so viele inspirierende Menschen wie nie zuvor kennengelernt und neue Beziehungen fürs ganze Leben geknüpft. Dank dieses Aufenthalts habe ich die Gelegenheit bekommen, an vielen wunderbaren Veranstaltungen teilzunehmen. Ich habe auch Leute, die in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit tätig sind, kennengelernt. Das finde ich eine großartige Gelegenheit für die Zukunft. Ich habe so viel über unser Nachbarland gelernt, eine andere Kultur erlebt und auch den Deutschen viel von unserer Kultur gezeigt.“

 

In einigen Monaten, zu Beginn des neuen Schuljahres 2022/2023, kommen wieder 23 tschechische Schüler und Schülerinnen im Alter von 16 bis 18 Jahren aus Süd- und Westböhmen nach Bayern, um hier ein Schuljahr (September – Ende Mai) zu verbringen. Für einige von diesen Schülerinnen und Schülern werden noch Gastfamilien gesucht. Nur das Leben in einer Gastfamilie ermöglicht den Jugendlichen eine echte Integration in das soziale Umfeld in Deutschland. Mit der Aufnahme einer Gastschülerin oder eines Gastschülers bekommen Familien die Möglichkeit, das Nachbarland Tschechien und seine Kultur im eigenen Zuhause kennenzulernen. Interessierte können sich an Lucie Dreher wenden, telefonisch unter 0151/46244592 oder per E-Mail an l.dreher@euregio-bayern.de.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.euregio.bayern/eigene-projekte/gastschuljahr/

 

 

 

 

Lehrfahrt nach Passau - Lokalpolitik und Universitätsflair in der Dreiflüssestadt

Die Gruppe vor dem Landratsamt Passau

 

Am Freitag, den 29. April 2022, hat die EUREGIO eine Lehrfahrt nach Passau für die tschechischen Gastschülerinnen und Gastschüler unternommen. Dabei waren 19 Gastschülerinnen und Gastschüler, die Projektkoordinatorin Lucie Dreher von EUREGIO sowie die Praktikantin Franziska Mergner. Außerdem haben sich drei Gastelternteile der Veranstaltung angeschlossen.

Als Erstes stand die Besichtigung des Landratsamts in Passau auf dem Programm. Der Landrat Raimund Kneidinger hielt einen kurzen Vortrag über den Landkreis und anschließend konnten Fragen zu beliebigen Themen gestellt werden. So interessierten sich die Gastschülerinnen und Gastschüler zum Beispiel über Maßnahmen zur Bekömpfung der Klimakrise oder über ukrainische Geflüchtete. Die Stadt Passau habe sich ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das bis 2045 Klimaneutralität anstrebt. Kneidinger betonte auch die große Hilfsbereitschaft für die ukrainischen Geflüchteten seitens der Bevölkerung und stellte heraus, dass das Ankommen und die Registrierung sehr schnell und effektiv geschehen.

Anschließend ging es zu Fuß weiter zur Universität Passau. Dort angekommen, wurden die Gastschülerinnen udn Gastschüler in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine Campusführung von zwei Studierenden erhielten. Dabei wurden die verschiedenen Gebäude der Fakultäten Jura, Wirtschaft, Geisteswissenschaften und Informatik/Mathematik abgelaufen und erläutert. Auch über etwaige Freizeitmöglichkeiten auf dem Sportgelände wurden die Jugendlichen informiert.

Anschließend hielt Ulrike Bunge einen Vortrag über das Studienangebot der Universität Passau sowie über das Hochschulsystem in Deutschland. Die spezifischen Möglichkeiten des Auslandsstudiums in Passau wurden anschaulich in einer Präsentation dargestellt. Danach tauschte sich Frau Bunge mit den Gastschülerinnen und Gastschülern darüber aus, warum die interkulturellen Erfahrungen für ein Auslandsstudium oder für Praktika beziehungsweise Jobs im Ausland wichtig sind und inwieweit es nützlich sein kann, bestimmtes Wissen über zum Beispiel Eigenschaften einer deutschen Gesellschaft deuten und einsetzen zu können.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa hatten die GastschülerInnen Zeit zur freien Verfügung. Zum letzten Programmpunkt am Nachmittag fanden sich alle im Juridicum der Uni ein und es folgte das Filmgespräch und die Filmvorführung von „Wir sind jetzt hier“ – „Geschichten über das Ankommen“ von Niklas und Ronja von Wurmb Seibel. Dazu war Herr Wurmb Seibel anwesend und erläuterte die Hintergrundinformationen zur Entstehung des Filmes und beantwortete Fragen der GastschülerInnen. Zudem erzählte er über die Zeit in Kabul, wo er und seine Frau einige Jahre journalistisch tätig waren. Der Film sei aus der Motivation entstanden, dass sich seit der Flüchtlingswelle 2015 ein Feindbild in Deutschland etablierte, dass den allein geflüchteten Mann aus z.B. Syrien oder Somalia mit negativen Attributen besetzte. Somit sollte mit dem Film mehr Bewusstsein, Verständnis und Empathie über die Einzelschicksale geflüchteter Männer geschaffen werden, indem sie die Möglichkeit hatten, frei zu von ihren Erfahrungen zu erzählen.

 

Bei Interesse finden Sie das Programm hier.

 

Die beste Zukunftsinvestition für den Frieden und Verständigung

Eröffnungsfeier des 26. EUREGIO-Gastschuljahres mit 21 tschechischen GastschülerInnen und geladenen Gästen: von links Jana Aschenbrenner, Betreuungslehrerin am Gymnasium Zwiesel, Martina Kuchler, stellv. Schulleiterin des Gymnasiums, von rechts Jana Dirriglová, EUREGIO Šumava, Roswitha Toso, stv. passauer Landrätin, Veronika Tůmová, Projektkoordinatorin

 

Das aktuelle 26. Gastschuljahr wurde am Gymnasium Zwiesel feierlich eröffnet, zusammen mit 21 Schülern und Schülerinnen aus insgesamt 11 tschechischen Gymnasien, die dieses Schuljahr an 11 verschiedenen ostbayerischen Gymnasien verbringen. Das Gymnasium in Zwiesel nahm vor genau 20 Jahren das erste Mal am Programm EUREGIO-Gastschuljahr teil. Seitdem wurde das Gymnasium bereits für 43 tschechische Gastschülerinnen und Gastschüler zum Gastgymnasium und somit zu einem unabdingbaren Bestandteil des Projekts. Auch im aktuellen Schuljahr 2021/2022 dürfen sich sechs tschechische Gastschülerinnen sehr über die Gastfreundschaft vor Ort freuen.

Der neunmonatige Gastschulaufenthalt tschechischer Gymnasiasten in Bayern ist eines der langjährigen EUREGIO-Projekte und wurde von Beginn an von der Bayerischen Staatskanzlei und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds finanziell unterstützt. Wie Herr Dr. Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zusammenfasst: „Bereits 560 jungen Menschen wurde die Möglichkeit gegeben, eine einzigartige und tiefe Beziehung zum Nachbarland und seinen Bewohnern aufzubauen. Sie lernten, Grenzen abzubauen und Brücken zu bauen, und das zu suchen, was uns, die Tschechen und die Deutschen, verbindet.“

Zu Beginn der Eröffnungsfeier begrüßten die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, Martina Kuchler, und die Betreuungslehrerin am Gymnasium, Jana Aschenbrenner, alle Gäste und zeigten sich sehr erfreut über das Bestehen des Programmes und über die hervorragenden Möglichkeiten für die Zukunft, die die Gymnasien dadurch erhalten.

Auch EUREGIO-Geschäftsführer Kaspar Sammer bedankte sich bei allen Teilnehmenden für die langjährige Zusammenarbeit und drückte seine Bewunderung nicht nur für den Mut der Schülerinnen und Schüler, sondern auch den Mut der Gastfamilien, mehrere Monate einen Gastschüler bei sich aufzunehmen, aus.

Im Rahmen eines digitalen Grußwortes hat den Gastschülerinnen und Gastschülern auch die Landrätin Rita Röhrl und die 2. Bürgermeisterin der Stadt Zwiesel, Elisabeth Pfeffer, ein erfolgreiches Gastschuljahr und viele neuen Freundschaften gewünscht.

Die stv. passauer Landrätin Roswitha Toso hat vor Ort ein paar persönliche Worte überreicht: „Jungen Menschen die Chance auf Austausch zu geben, ist nach meiner festen Überzeugung die beste Zukunftsinvestition für den Frieden und Verständigung. Das wird sich auch Jahrzehnte später noch auszahlen.“

Nach den feierlichen Reden stellte die Projektkoordinatorin Veronika Tůmová alle 21 Teilnehmenden vor.  Drei Vertreter aus den Reihen der Gastschüler und Gastschülerinnen teilten ihre Erwartungen und Erfahrungen aus dem ersten Monat ihres Aufenthaltes mit:

 „Ich war überrascht von der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen.“, sagte Klára Kafková, die in diesem Schuljahr das Gymnasium Zwiesel besucht.

Petr Jakeš vom Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf war auf seine neue Klasse und die Gastfamilie neugierig: „Die Realität ist viel besser als ich es mir vorgestellt habe.“

„Für mich bedeutet dieser Aufenthalt von Anfang an, meine Komfortzone zu verlassen und unabhängiger zu werden.“, berichtete Adéla Kuchařová vom Gymnasium Leopoldinum.

Daniela Cvachová, die im Schuljahr 20222/2003 am Projekt teilnahm, beschrieb ihre Erfahrungen aus ihrem Aufenthalt und gab den Schülern einige wertvolle Ratschläge. Sie arbeitete für verschiedene Unternehmen, bei denen sie in ihrer täglichen Arbeit Deutsch genutzt hat und sie konnte ihre Sprachkenntnisse bei Stadtführungen, unter anderem in Lidice, einsetzen. Gerade ist Daniela in Elternzeit und zieht mit ihrer Familie nach Všeruby um, ganz nahe der deutschen Grenze. Sie möchte allen drei Kindern die deutsche Sprache beibringen.

Der letzte Teil des Abends wurde den Gastfamilien gewidmet, die große Bewunderung dafür verdienen, dass sie einen am Anfang noch fremden jungen Menschen für neun Monate in ihr Zuhause aufnehmen. Mit ihrer Geduld und Zeit tragen sie zur sprachlichen und persönlichen Entwicklung der Gastschüler bei. Dies erfordert großen Mu und viel Offenheit. 13 von insgesamt 18 Gastfamilien, die wir in diesem Schuljahr haben, nahmen an der Eröffnung teil. Sie erhielten großen Applaus.

 

Ergänzung:

In diesem Jahr nehmen 21 Schüler und Schülerinnen aus 11 tschechischen Gymnasien teil: dem Bischöflichen Gymnasium J.N. Neumann, dem Gymnasium Česká und dem Gymnasium J.V. Jirsík in Budweis, dem Kirchlichen Gymnasium in Pilsen, Gymnasium im Winterberg, Gymnasien Krumau, Strakonice, Sušice und Vodňany, Gymnasium Plasy.

 

Verteilung im GSJ 2021/22

Gymnasium Zwiesel: 6

Adalbert Stifter Gymnasium, Passau: 1

Auersperg-Gymnasium Passau-Freudenhain: 1

Gymnasium Leopoldinum, Passau: 2

Maristengymnasium Fürstenzell: 3

Gymnasium Untergriesbach: 1

Gymnasium Freyung: 1

Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium, Cham: 2

Robert Schuman Gymnasium, Cham: 1

Benedikt-Stattler-Gymnasium, Bad Kötzting: 2

Robert-Koch-Gymnasium, Deggendorf: 1